Generation x-change 01
Ein Kunstprojekt von Anne Fäser und Imke Trostbach in Kooperation mit der Jugendfreizeiteinrichtung Villa Holz und der Zeitzeugenbörse e.V.
Generation x-change war ein generationsübergreifendes, interkulturelles künstlerisches Projekt mit dem Ziel, einen bewussten und respektvollen Austausch unter verschiedenen Generationen zu initiieren. Es hat von Oktober 2008 bis Januar 2009 in der Jugendfreizeitstätte “Villa Holz” stattgefunden. Unser Vorhaben war es, gemeinsam mit jungen und älteren Menschen verschiedener kultureller Hintergründe mittels sprachlicher und visueller künstlerischer Mittel „Generationen-Boxen“ zu gestalten und diese mit von den Beteiligten produzierten Zeichnungen, Skulpturen oder auch Erinnerungsobjekten zu füllen.
Jugendliche der Freizeiteinrichtung Villa Holz wurden mit älteren Menschen der Zeitzeugen-
börse e.V. zusammengeführt. Dabei ist ein dialogischer Austausch über Werte und Selbst-
verständnisse der jeweiligen Generation entstanden, der mit gestalterischen Mitteln umge-
setzte wurde. Angeregt wurde der Austausch durch Fragestellungen wie : „Mit welchen Werten und Tugenden wachse ich auf?“, „Was können ältere Menschen von mir lernen?“, „Was kann ich von älteren Menschen lernen?“ bzw. „Was könnte ich Jugendlichen von meiner Lebenserfahrung weitergeben?“, „Wie war ich als junger Mensch“, „Welche Träume hatte ich für meine Zukunft?“
Beide Generationen hatten von Beginn an einen „guten Draht“ zueinander. Der unmittelbare sehr persönliche Einstieg in die Auseinandersetzung mit biographischen und gesellschafts-
politischen Geschichten förderte einen vertrauensvollen Umgang. In Hinblick auf den migrantischen Hintergrund, den die meisten Jugendlichen teilen, waren sie vor allem neugierig, Erlebnisse aus der Kriegs- und Nachkriegszeit zu erfahren und befragten die SeniorInnen in dem Zusammenhang nach ihrer damaligen politischen Position. Von großem Vorteil war, dass einer der älteren Teilnehmer in der Zeit, für die sich die Jugendlichen besonders interessierten, in dem Alter war, in dem die Jugendlichen heute sind. Somit konnten sich die Jugendlichen besser in die Erlebnisse hineinversetzen und so vergleichende Rückschlüsse zu ihrer Lebensrealität in der heutigen Zeit ziehen.
Gebündelt wurden die Fragestellungen und Ergebnisse dieses Austausches in einer „x-change-box“, in der die jungen und älteren Menschen ihre jeweilige Generation repräsentieren konnten und sich zudem die Inhalte vermischten.
Das Projekt wurde ermöglicht durch das Kunstamt Tempelhof-Schöneberg im Rahmen der
Projektförderungen des Berliner Projektfonds kulturelle Bildung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg.